Bildungsreihe Volume 3: Nachhaltiger Frieden und die Bedeutung der SDGs
Nachhaltiger Frieden und die Bedeutung der SDGs
Die Bildungsstaffel Volume 3 „Nachhaltiger Frieden und die Bedeutung der SDGs“ konnte im Zeitraum April bis Mai 2023 circa 180 Teilnehmenden grundlegende Begriffe und Ausgangspositionen im Bereich der UN-Ziele für Nachhaltige Entwicklung, und ganz speziell im Ziel 16 „Frieden, Sicherheit, Starke Institutionen” sowie diversen Verbindungen zum Feld der Menschenrechte nahebringen.
Die Teilnehmenden erfuhren von sowohl visionären Zielen als auch dem Status quo im Hinblick auf nachhaltigen Friedensaufbau weltweit, und beschäftigen sich zudem mit der Relevanz von Frieden und Konflikt im persönlichen und emotionalen Kontext.
Zusammenfassendes und anhaltendes Ziel dieser Reihe ist, den Austausch, das Bewusstsein und die Handlungsbereitschaft der Teilnehmenden zu fördern, sodass viele weitere Menschen miteingebunden werden. Dies bleibt eine gemeinsame Aufgabe der globalen Gesellschaft.
Sitzung 1: Nachhaltiger Frieden und die Bedeutung der SDGs
Am 18. April 2023 fand die erste Sitzung der Bildungsreihe Vol. 3 der Initiative Internationales Recht von HWPL Deutschland e. V. statt. Gastredner Herr Reiner Braun vom Internationalen Friedensbüro Berlin (IPB) führte in die Bedeutung der Sustainable Development Goals (SDGs) ein und machte den Zuhörenden den Zusammenhang zwischen Frieden und Nachhaltigkeit bewusst. Er betonte die Notwendigkeit des gemeinsamen Denkens über die drei Elemente Frieden, Nachhaltigkeit und Klimaschutz und erläuterte die Entwicklung der SDGs auf der Grundlage dieser drei Elemente.
Insbesondere das SDG-Ziel 16 „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ wurde unter dem Aspekt des nachhaltigen Friedens näher betrachtet. Krieg als Gegenteil lebenswerter menschlicher Verhältnisse, die Emissionen des Militärs, die Notwendigkeit des Abrüstungsprozesses sowie die Notwendigkeit des Friedens für die Nachhaltigkeit und dessen dialektische Umkehrung machten verständlich, warum Herr Braun „Frieden“ als das zentrale nachhaltige Entwicklungsziel sieht.
Herr Braun ging auch auf die historische Weltkonferenz für nachhaltige Entwicklung und den Weltgipfel der Vereinten Nationen ein, auf dem der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, sagte: „Mehr denn je brauchen wir Frieden miteinander, durch Dialog, um Konflikte zu beenden. Wir brauchen Frieden mit der Natur und unserem Klima, um eine nachhaltigere Welt zu schaffen.“
Mit der Festlegung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs/Agenda 2030) im Jahr 2015 bieten die Vereinten Nationen einen nachhaltigen Ansatz für den Frieden. Aus heutiger Sicht sind jedoch noch verschiedene Anreize und Initiativen notwendig, um der Umsetzung der Agenda 2030 im Zieljahr näher zu kommen.
Der Vortrag wurde von Herrn Braun mit der grundlegenden Arbeit jedes Einzelnen und der Arbeit der Friedensbewegung abgeschlossen, die die Menschen motiviert, sich zu engagieren und zu beteiligen.
Sitzung 2: Frieden und Sicherheit und die SDG Ziele
Am 2. Mai 2023 führte die Friedens- und Konfliktforscherin Lisa Hämmerle in der zweiten Sitzung der Bildungsreihe Vol. 3 in das Thema Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen auf der Grundlage des Gewaltdreiecks von Johan Galtung ein.
Sie gab einen umfassenden Einblick in das Zusammenspiel von Frieden, Sicherheit, Gewalt und unserem Verständnis von Konflikt.
In Breakout-Sessions konnten die Teilnehmenden ihr persönliches Verhältnis zu innerer und äußerer Sicherheit erkunden und ihre Erfahrungen sowie ihre Gedanken über frühere Begegnungen mit Frau Hämmerle austauschen.
Ihre eigenen Forschungen über die Rolle der emotionalen Intelligenz bei der Unterbrechung von Gewaltkreisläufen kamen bei den Zuhörenden gut an.
Frau Hämmerle gliederte den Inhalt ihres Vortrags in zwei Kategorien, den inneren und den äußeren Frieden, und schloss mit der Zusammenfassung, dass Sicherheit und das Gefühl von Sicherheit die Grundvoraussetzungen für Frieden sind.
Sitzung 3: Der Schutz der Menschenrechte und die SDG-Ziele
Am 16. Mai 2023 veranstaltete die Abteilung Internationales Recht der HWPL den dritten Teil der Ringvorlesung Vol. 3 mit der Gastrednerin Frau Maria Gubisch.
Maria Gubisch ist Mitarbeiterin des Weltladens in Hailer und Vorsitzende des Entwicklungspolitischen Beirats des Landes Hessen.
Frau Gubisch gab eine allgemeine Einführung in die Geschichte der Menschenrechte und stellte die Bedeutung der Menschenrechte und die aktuellen weltweiten Menschenrechtsverletzungen dar. Dabei betonte sie insbesondere die Rolle der staatlichen Akteure und den Prozess der zivilgesellschaftlichen Menschenrechtsschutzmaßnahmen. Außerdem gab sie einen Einblick in das Thema „Menschenrechte und die 2030-Agenda“ im Rahmen der Vortragsreihe unter dem Motto „Zukunft für alle, überall“.
Nach der Einführung gab es eine Break-out Session, in der die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, ihren persönlichen Bezug zum Thema herzustellen. Daran anknüpfend ging der Referent auf Menschenrechtsverletzungen in Deutschland ein und es wurde deutlich, dass Menschenrechte überall aktiv eingefordert und geachtet werden müssen.
Am Beispiel des Supply-Chain-Duty-of-Care-Gesetzes konnten die Teilnehmer nachvollziehen, wie Menschenrechte durch Gesetze einklagbar und greifbar gemacht werden.
Abschließend wurde die klare Verbindung zwischen den SDGs und den Menschenrechten, die durch den Country Overshoot Day 2023 veranschaulicht wird, mit der Schlussfolgerung hergestellt: Diese eine Erde gehört allen, und alle müssen sich auf den Weg machen.